Sanierung einer historischen Klosteranlage aus dem
13. Jahrhundert und Integration eines modernen Gästehauses
Es galt, die geschichtsträchtige Abtei Santa Maria behutsam zu sanieren und dabei ein modernes, neues Gästehaus in die Anlage zu integrieren. Ein Spagat zwischen historischer und moderner Baukunst, der meisterlich gelungen ist. Mit seinen maßgefertigten, flächenbündigen Drehflügeltürsystemen und Sockelleistenprofilen leistete ECLISSE einen entscheidenden Beitrag zur gelungenen Umsetzung des anspruchsvollen Projektes.
Follina, Italien. Am Fuße eines unscheinbaren Hügels im kleinen Örtchen Follina der italienische Provinz Treviso versteckt sich ein architektonisches Juwel: Das altehrwürdige Kloster Santa Maria. Bei einem Besuch der Anlage, die von grünen Weinbergen umgeben ist und einen atemberaubenden Blick auf die Alpen bietet, taucht man in längst vergangene Zeiten ein. Die Abtei, die ehemals zum Orden der Zisterzienser gehörte, fasziniert mit ihrer 900-jährigen Geschichte und einer äußerst sehenswerten Architektur. Neben der gotischen Kirche mit reich vergoldetem Hochaltar, einem malerischen Innenhof und einer kleinen Kapelle ist es vor allem der historische Kreuzgang aus dem Jahr 1268, der die Abtei zu einem verwunschenen Ort macht.
Einzigartiges Kulturerbe mit faszinierendem Kreuzgang
Die Faszination liegt in der Komposition aus Säulen und Bögen sowie der imposanten Dachbalken. Gemeinsam fügen sie sich zu einem einzigartigen Gesamtbild, das einen besonderen Charme ausstrahlt. Hinzu kommt die mit dem Spiel aus Licht und Schatten gepaarte Stille, die dem Ganzen eine zusätzliche Würze verleiht. Nicht ohne Grund ist diese historische Religionsstätte zum italienischen Nationaldenkmal erklärt worden. Um dieses einzigartige Kulturerbe auch für die kommenden Generationen zu erhalten, beschlossen das Bistum Vittorio Veneto und das Diözesanbüro für geistliche Kunst und kirchliche Kulturgüter gemeinsam mit der Pfarrei Madonna del Rosario sowie der Gemeinde Servi di Maria den Ostflügel der Klosteranlage einer kompletten Sanierung zu unterziehen. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde auch das Dormitorium, der ehemalige Schlafsaal der Mönche, zu einem Gästehaus für Pilger umfunktioniert. Ursprünglich waren diese Räumlichkeiten ausschließlich der Ordensbrüder vorbehalten.
Vom Schlaftrakt der Mönche zum Gästehaus
Zuletzt war dieser Gebäudekomplex im Jahr 1920 renoviert worden. Seither hatte der Zahn der Zeit am alten Gemäuer genagt. Der Finanzierungsbedarf für die Sanierung belief sich auf rund 1,2 Millionen Euro und wurde größtenteils von der Provinz Veneto übernommen. Das Ergebnis der aufwändigen Arbeiten kann sich sehen lassen. Aus dem ehemaligen Dormitorium ist ein stattliches, 450m² großes Gästehaus mit 9 Schlafzimmern inklusive eigenen Badezimmern und Gemeinschaftsräumen zur Unterbringung von insgesamt 24 Pilgern entstanden. Die gesamte Innenausstattung und das Mobiliar wurde von Unternehmen aus der Umgebung gespendet. Auch ECLISSE beteiligte sich an dieser Spendenaktion und unterstützte das Sanierungsprojekt mit maßgefertigten, flächenbündigen Drehflügeltürsystemen und dazu passenden Sockelleistenprofilen.
Historischer Kloster-Minimalismus modern interpretiert
Um seiner klösterlichen Bestimmung gerecht zu werden, sollte das neue Gästehaus vor allem ein Ort der Besinnung und inneren Einkehr werden. Als spiritueller Rückzugsort würde es künftig Einzelgäste und Pfarrgruppen beherbergen. Geplant war kein Hotel, sondern ein Haus, das durch seine Schlichtheit besticht, ein Haus des Gebets und der Stille, an dem die Gäste zu Gott und zu sich selbst finden können. Nichts sollte vom Wesentlichen ablenken. Und: Die Gäste sollten sich im Haus selbst versorgen können.
Mit diesem Ansatz kreierte der Planer ein außergewöhnliches Konzept, das trotz seiner Reduziertheit wohnlich sein sollte. Es entstand eine Komposition von Räumen, die den historischen Minimalismus des Klosterlebens modern interpretierte und sich harmonisch in das Gesamtbild der alten Anlage fügte.
Wandbündige Türen und moderner Minimalismus
Den Türen wurden im Planungskonzept eine tragende Rolle zugeteilt. Dank der wandbündigen Flügeltürsysteme von ECLISSE gelang es, den Räumen die gewünschte puristische Optik zu verleihen. Beim ausgeklügelten Türsystem aus dem ECLISSE Syntesis Programm verschwinden die Türzargen aus dem Sichtfeld und lassen die Tür optisch mit der Wand verschmelzen. Das Ergebnis ist eine konsequent umgesetzte Schlichtheit im ganzen Raum.
Der Architekt Fabio Nassuato erklärt: „Das Ziel meines Projekts war es, die formale Strenge dieses Ortes zu erhalten. Im Gesamtprojekt spielen die Türen eine entscheidende Rolle, da es so viele sind. Deshalb war es mir wichtig, eine minimalistische und nüchterne ästhetische Wirkung zu erzielen. Mit den ECLISSE-Produkten haben wir den gewünschten Effekt erreicht und mussten keine Kompromisse eingehen. ECLISSE war bei diesem Projekt aber nicht nur Lieferant, sondern vielmehr aktiver Partner unserer Arbeitsgruppe. Das Unternehmen hat uns während des gesamten Projektes bei allen technischen Entscheidungen hervorragend beraten und die besten Lösungen erarbeitet.“
Bauwerk ohne Normen: Eine besondere Herausforderung
Eine besondere Herausforderung bei den Sanierungsarbeiten stellte das historische Mauerwerk da. Da es im Mittelalter kein „Bauen nach Norm“ gab, glich keine Wand der anderen. Jede hatte eine andere Stärke. Daher musste jedes einzelne Türelement vorab im Werk als millimetergenaue Sonderanfertigung hergestellt werden. Dazu Luca Mura, Leiter der technischen Abteilung von ECLISSE, der das Projekt betreute: „Unsere Techniker mussten die Produkte anpassen, um sie mit Wänden kompatibel zu machen, die nicht der heutigen Norm entsprechen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, arbeiteten wir eng mit dem Architekten und den Handwerkern zusammen, die es schafften, unsere Produkte auch in einer so komplexen Baustellensituation wie dieser zu installieren. Das Ergebnis ist dank des hervorragenden Könnens aller Beteiligten ein wahres Meisterstück. Und für ECLISSE war dieses außergewöhnliche Projekt eine gute Gelegenheit, wertvolle Erfahrungen in der Praxis zu sammeln.”
Und so leisteten vor allem auch die Schreiner, die für die Montage der Türen verantwortlich waren, schier Unglaubliches. Nur mit Hilfe höchster Präzisionsarbeit war es möglich, diese außerordentliche Leistung zu erbringen.
Moderne Bäder harmonisieren mit dem Gesamtdesign
Die sanitären Einrichtungen in den Schlafkammern der Mönche waren ehemals räumlich getrennt. Diese Trennung sollte auch weiterhin beibehalten werden. Jedoch sah die Planung vor, dass sich die Bäder vom historischen Kontext abheben und eine moderne Note erhalten sollten. So wurden die Badzellen von außen komplett mit Holzpaneelen aus Eiche verkleidet und weisen damit dezent auf die Funktion als Badezimmer hin. Gleichzeitig fügen sich die Bäder aber auch sehr harmonisch in das Gesamtdesign des Gästehauses ein.
Dank der zargenlosen Ausführung und der Anpassung der Türverkleidung an die sie umgebende Holzverkleidung konnte eine vollständige Wandbündigkeit der Tür und ein unauffälliger Zugang zum Badezimmer erzielt werden. Im Rahmen des Gesamtprojekts wurden auch die Sockelleistenprofile aus dem ECLISSE Syntesis Programm verbaut, mit dem ein wandbündiger Bodenübergang umgesetzt werden konnte.
Unsere Türen stehen offen
Am 9. September 2017 fand die offizielle Einweihung des Gästehauses “Foresteria Santa Maria” statt. Das Haus ist eine Einladung an alle Menschen, die auf der Suche nach einer Auszeit sind. So erklärt Monsignore Martino Zagonel, Vikar des Bistums Vittorio Veneto: „Unsere Türen stehen allen offen, die sich nach einer Oase des Friedens und des Gebets sehnen. Das Haus heißt auch alle Menschen willkommen, die nicht religiös sind, aber einen Ort zur Meditation suchen. Dabei können sie auch mehr über die Geschichte der Abtei und deren Umgebung erfahren.“In der Abtei leben heute noch 3 Brüder von der Ordensgemeinschaft der Serviten. In ihrem Leben dreht sich alles um die regelmäßigen Stundengebete, die sich über den ganzen Tag hinweg verteilen. Gäste sind eingeladen, an den Gebeten teilzunehmen oder auch an den Gottesdiensten in der Klosterkirche, die dort regelmäßig mit der Gemeinde gefeiert werden. Und auch für touristische Erkundigungen stehen die Klosterpforten dem Besucher offen. Benvenuto nel Monastero Santa Maria!
Kloster auf Zeit: Abtei Santa Maria di Follina
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